Wir starten heuer am 4. September

Auch diesmal beginnen wir im Burgenland bei unserer Werkstätte. Tom ist uns ans Herz gewachsen - oder unser Wohnmobil!

Gasherd und Kühlschrank werden durchgecheckt, dann geht unsere Reise weiter.

Ganz so weit geht unsere Reise dann doch nicht!

Am Campingplatz in Bad Waltersdorf legen wir unsere Füße hoch, hier ist es einfach schön.

Das kommt am nächsten Tag etwas anders, der Wetterumschwung ist am Freitag auch im Osten da. Wir waren ja gewarnt und so wissen wir auch wo´s bei Regenwetter hingehen soll:

In unsere Therme in Moravske/ Slowenien!

 

Unser Ziel ist aber vorerst Bosnien, so machen wir uns nach 4 Tagen im Warmwasser auf den Weg ´gen Süden.

Nach etlichen Autobahnkilometern durch Kroatien biegen wir zur bosnischen Grenze ab, fahren nach Banja Luka und  entlang einem herrlichen Flusstal bis Jajce. Hier wissen wir vom vorigen Jahr den einfachen Stellplatz am Flussufer.

Es ist eine etwas ärmliche Gegend, auch Hausruinen zeugen noch vom Krieg.

Wir kennen Jajce schon, ein kurzer Marktbesuch und dann auf nach Sarajevo! Wir freuen uns auf den freundlichen Stellplatzbetreiber und den herrlichen Platz am Berg oberhalb der Stadt. Am Nachmittag um drei kommen wir an, ein Platzerl hat er für uns noch frei. - Toll hier!

Am Abend kommen unsere norwegischen Nachbarn ganz verschwitzt von der Stadtbesichtigung zurück. Der 3 Kilometer Fußmarsch von der Stadt geht ausnahmslos nur immer steil bergauf, ein anstrengendes Unterfangen! Unsere anderen Nachbarn aus GB kommen etwas später ganz entspannt mit dem Taxi an. Also, wir wissen nun, wie wir die Stadtbesichtigung angehen werden!

Donnerstag stürzen wir uns ins Geschehen von Sarajevo: "Das Jerusalem des Balkans"

Es war einfach toll, eine lebendige, lebensfrohe Stadt! Ich hatte mir Punkte zusammengesucht, die wir besichtigen wollen:

Sarajevo ist halt für einen Österreicher ein geschichtsträchtiger Ort. So waren wir auch im Museum, wo Bilder von unserem Kaiser Franz Josef gezeigt werden, als er zu Besuch in Sarajevo war.  Es gibt  eine Gedenktafel von der Ermordung des  Thronfolgers, die alte Steinbrücke wurde nach seinem Attentäter benannt. Auch gibt es Zeugnisse vom letzten Jugoslawienkrieg. Gräben von Granateinschlägen, wo Menschen ums Leben kamen, wurden als Erinnerung mit roter Farbe ausgegossen. Sie werden die "Rosen von Sarajevo" genannt.

Doch lassen wir die Geschichte. Es herrscht ein emsiges Treiben, Bilder können sprechen:

 

 

 

         "Meeting of Cultures"

Hier begegnen sich die beiden Kulturen.

 

 

Auf der steilen Abfahrt verlassen wir heute Freitag den Stellplatz und damit Sarajevo.

Ein Blick hinunter zum modernen Stadtteil, dann geht es erst ein kurzes Stück auf die neue Autobahn, dann erreichen wir einen schönen Taleinschnitt der Neretva.

Sie wird bei Konjic gestaut, dann schlängelt sie zwischen Felsschluchten nach Mostar.

Es ist eine wunderbare Fahrt, oft sieht man entlang der Strecke die am Spieß gegrillten Lammspezialitäten. Selbstverständlich müssen wir da Halt machen!

Die vielen Soldatenfriedhöfe fallen im ganzen Land auf, es sind oft große, weiße Felder.

Bald am Nachmittag, so gegen 3 Uhr, kommen wir am kleinen Stellplatz, einige Kilometer nach Mostar an. Er liegt ganz idyllisch  am Flussufer, etliche Bänke und Tisch stehen hier und auch einige andere Camper haben dieses Platzerl schon gefunden. Es hat 31°,  wir suchen uns ein Schattenplatzerl und heben die Füße hoch.

Es ist schön hier, wir bleiben und packen den Roller aus.

Nur einige Kilometer entfernt ist die Karstquelle "Vrelo Bune", die reichste in Bosnien/Herzegowina. Dort befindet sich ein Derwisch-Kloster und vor allem viele Lokale mit vielen Touristen. Gut, den Roller dabei zu haben, das Platzangebot ist rar!

Die Fahrt geht entlang dem Fluss Buna und ab und zu säumen nette Lokale das Ufer. 

 Sonntag, 15. September

Mir ist nach Nichts zumute, hatte eine Nacht mit Kotzen hinter mir. Willi fährt alleine in das nahe Mostar. Auch hier gibt es einen Auflauf von Touristen, erzählt er. Bald nach Mittag kommt er zurück, es ist heiß, 31° im Schatten reichen in der Stadt.

Am Montag wird unser Campingplatz recht leer. Auch wir verlassen das ruhige Platzerl, ja wir verlassen überhaupt heute Bosnien-Herzegowina. Und weil uns die Campingnachbarinnen die Straße über Land schmackhaft gemacht haben und wir diese Gegend ja noch nicht kennen machen wir uns auf diesen Weg.  Erst  geht es flott dahin, aber dann! Der Straßenbelag ist kaputt, die Straßenränder abgebrochen. Und überall der Müll! Jeder Parkstreifen wird als Müllabfuhr genützt. Auch die Fahrweise der "Einheimischen" dürfte fragwürdig sein. Vor jeder Kurve ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 40, manchmal 30 kmh! Die Landschaft ist eher eintönig, viel Gebüsch.

Es wird aber anders. Wir erreichen Ljubinje, hier geht es über einen kleinen Pass, die Straßen sind super ausgebaut, und dann beginnt ein Flusstal. Hier gefällt es uns, fahren aber weiter. Es geht flott voran, da könnten wir noch bis Albanien kommen. Nach der Stadt Trebinje beginnt eine Auffahrt zur Grenze nach Montenegro. Wir sind überrascht, wir gut die Straßen ausgebaut sing. Die Grenze ist bald erreicht, warten auch nicht lange.

Aber dann: 20 Km sind neu ausgebaut, dann die Baustelle. Stau!!! Es geht nichts voran, manche drehen um. So kommen wir der Ursache näher und sehen den Grund. Unsere Fahrbahn ist gesperrt, man fährt nur auf der Gegenfahrbahn. Und da dürfen wir nicht. Nach 2 Stunden ist offen, wir standen davon 1Std. 50! Jause, Straßenkarte picken, Füße hoch, und die Zeit vergeht doch!

Montenegro lassen wir schnell vorbeiziehen, passieren Podgorica und am Abend kommen wir schließlich doch noch auf den Camping Lake Shkoder.

 

Der Platz ist am Abend um 19 Uhr voll, wir ergattern grade noch den letzten freien Platz. Er ist eng, nicht gerade unser, aber wir können uns ja umstellen. Vorerst gehen wir essen, auch im Restaurant gibt es keine freien Tische. Aber wir sind ja nicht böse, man lässt uns dazusitzen und wir lernen gleich einige Leute kennen. 

Am Morgen lichten sich die Plätze, wir haben die Auswahl und ziehen um. Ein Kennenlernen unseres Platzes ist angesagt, er wird ja als ganz besonders schöner angepriesen. Die Sanitäranlagen sind wirklich äußerst sauber und haben den Anschein, neu zu sein. Stellplätze ohne Dach und Bäume gibt es wenige, das brauchen wir nicht wegen der Satanlage. 

Zum See: die Anlage davor ist nobel, das Seeufer weit draußen am Steg zu erreichen. Die Ufer sind total vergrast und verwahrlost. Das gebührt nicht einem solch noblen CP! Aber wir sind ja nicht unbedingt aufs Schwimmen aus!

 

Wir verbringen 2 Tage am Campingplatz.

Beim Essen im Lokal lernen wir die beiden Deutschen mit ihrem Allradfahrzeug kennen. Er hat auch Tipps wo wir mit unserem Gefährt Platz haben.

Am nächsten Vormittag ziehen wir los!

Unsere 2- Tages – Fahrt nach Vermosh, das nördlichste Dorf Albaniens zur Grenze nach Montenegro.

 

Auf albanischer Seite war Vermosh lange nur sehr schwer erreichbar. Die rund 70 km lange Straße von Hai i Hotit am Shkodrasee erklimmt einen ersten Pass und windet sich dann in vielen Spitzkehren in die Schlucht des Cem-Tales hinunter. Dann folgt sie dem Talverlauf bis zum Pass Qafa mit 1355m Höhe. Kurz vor Vermosh führt die Straße durch eine weite Schlucht, um dann das Vermosh-Thal bis zum Dorf hochzufolgen. 

Die Straße ist erst seit 2016 asphaltiert, dann führt der Weg auf Schotter  im weiten Flussbeet weiter zu den weit verzweigten Häusern . 

Wir kommen nach 1km Schotterstraße auf das angepeilte Guesthouse, das einen kleinen Stellplatz betreibt. Zu Fuß wandern wir dann noch ein Stück weiter und staunen über den Straßenverlauf zum Talschluss.

Abends wird es kalt, auch ein zweites Auto kommt an. Gemeinsam gehen wir in der "Gartenlaube" essen. Sehr einfach.

Am Morgen fängt es auch noch zu regnen an, es blitzt und donnert. Bald nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Hoffentlich gibt es durch den Regen keine ärgeren Steinschläge, lockeres Gestein gibt es ausreichend!

Einige Steinbrocken sind neu, wir sind unbeschadet über die Pässe zurück! Es lichtet sich sogar.

Wir entscheiden uns über Shkoder hinauszufahren ein Stück unserem nächsten Ziel entgegen. Die Straßen sind schon wieder besser geworden, die Löcher gestopft und auf den Autobahnen gehen uns die Traktoren und Pferdefuhrwerke ab. In Durres finden wir auf Anhieb - dem Navi sei gedankt! - das Hotel mit dem Stellplatz im Hof.

Am Nachmittag gibt es Gewitter, gerade beim Essen im nahen Lokal. Danach gibt es eine Menge Mist von den Bäumen im Hof auf unserem Dach!

Unser nächstes Ziel soll Gjirokaster sein, die Stadt auf der Inlandsstraße mit Weltkulturerbe. Der Stellplatz gefällt uns nicht, die Stadt genauso wenig, wir verzichten auf die Besichtigung. Alleine die Straße dorthin ist gut und streckenweise auch noch ganz neu.

Wir zweigen ab zur Küste, das "Blaue Auge" liegt am Weg dort hin. Erst sind wir etwas überrascht wie eng, kurvig und steil bergauf sich die Verbindungsstraße vom Inland zur Küste windet.

Bei der Zufahrt zum "blue eye" bleiben wir stehen, es scheint uns das Ganze nicht recht geheuer. Mit dem Wohnmobil fahren wir da sicher nicht weiter und alleine lassen wir es auch nicht stehen. Was kann man tun? Der Fahrer bleibt beim Fahrzeug, der Beifahrer trampt! Es sind mehr als 2 Kilometer über Gräben, Steinbrocken, ein Auf und Ab - sogar zu Fuß ein Kreuz. Da kommt ein Albaner, der vorher am Eingang stand, mit seinem Auto daher und nimmt mich mit. Für 500 Lek bringt er mich wieder zurück. Welch ein Glück hatte ich! Und er hatte um 500 Lek mehr im Börserl!

Nach Sarande ist es nicht mehr weit, langsam wird es auch Zeit ein Quartier zu finden. Unser Navi bringt uns auf eine fragwürdige Stelle, langsam trauen wir den Zufahrten der südöstlichen Campingplätze nicht ganz. Aber: es geht, und die Kulisse vor dem palmengesäumten Strandcafe ist fast wie in der Karibik. Alles Weitere jedoch nicht, die behelfsmäßigen Einrichtungen für einen Stellplatz sind eine Zumutung, zumindest sauber könnten sie sein. Und Geld erwarten sie dafür trotzdem reichlich.

 

"HUT DRAUF" - wir verlassen Albanien!

Nachdem wir auf den Campingplätzen in Ksamil nicht wirklich ein Platzerl mit Wohlfühlcharakter gefunden haben entscheiden wir uns, das Land zu verlassen.

Die letzten Lek werden verfuttert  (auch fürs Wohnmobil bleiben etliche Liter),

dann geht es ab nach Griechenland. 

Eigentlich ist ja das unser Ziel!

Am Samstag, 21. Sept., reisen wir in Griechenland ein.