Am 1. Mai kommen wir zurück nach Spanien in die Provinz Estremadura.

Die sieben Kilometer von Portugal entfernte Stadt Badajoz ist unser nächstes Ziel. Sie liegt an den Ufern des Guadiana. Er bildet unmittelbar danach die Grenze zwischen Portugal und Spanien.

Wir entdecken nach einer Umrundung der Stadt entlang der Festungsmauern einen Stellplatz für Womos. Von hier aus spazieren wir über die Fußgängerbrücke in die Altstadt. Das Symbol von Badajoz ist heute das im Jahr 1551 erbaute Tor Puerto de Palmas. Sehenswert ist auch der riesige Plaza Alta, wo der Maiaufmarsch endet, den wir noch kurz vorbeiziehen sehen.

 

Nach einer 3- stündigen Besichtigungstour geht es  für heute noch weiter.

Caceres

100 km weiter in Richtung Norden liegt die Provinzhauptstadt. Die Altstadt liegt auf einem Hügel und wurde auch als Weltkulturerbe ernannt.

Es ist ein Schmuckstück der Renaissance mit prachtvollen Stadtpalästen.

Ausgangspunkt ist die lebhafte Plaza Major, heute am 1. Mai besonders belebt. Es scheint, alles ist heute auf den Beinen und genießt das herrliche Sommerwetter.

 

Durch das Stadttor kommt man geradewegs zur Plaza de Santa Maria wo am oberen Ende die gleichnamige Kathedrale steht. Hier kommen wir zur ersten Maiandacht im Jahr 2017 zurecht. 

Wir besuchen auch die Jesuitenkirche, mit seinem barocken  Bau fast ein Fremdkörper in der Stadt. Hier kann man auf einer unendlichen Wendeltreppe den Turm besteigen. Zum Fotografieren gibt es sogar Fensterl zum Öffnen am Geländer.

 

 

Wir sind geschafft!

Nachdem wir am Nachmittag am Stadtrand unseren Stellplatz bezogen haben machen wir uns auch gleich auf in die Stadt. - Eigentlich erst für den nächsten Tag gedacht, doch wir sind schon neugierig.

Wieder ein Fußmarsch von über  2 Stunden, vorher waren wir 3 Stunden unterwegs, - so haben wir uns ein Bier verdient!

 

 

Am 2. Mai geht die Reise weiter in den Norden. Unser nächstes Ziel Salamanca. Wir legen jedoch einen Zwischenstopp ein.

Unser bekanntes Ehepaar aus Belgien hat uns den Tipp gegeben, einen Abstecher  in das Bergdorf La Alberca zu machen.

Erst geht es auf guter Straße durch eintöniges Gebiet, dann eine Nebenstraße durch das Tal der Kirschen, eigentlich Vall de Jerte, letztendlich immer weiter bergauf wo die Vegetation um Wochen hintan ist und an den Nordhängen noch Schnee leuchtet. 

 

Nun kommen wir zur Abzweigung nach 

La Alberca

Es ist eine eintönige Fahrt, kurvig, einmal geht es hinab ins Tal, dann wieder bergauf. Langsam fragen wir uns was da noch tolles kommen soll. Immerhin sind es über 50 Kilometer ins Hinterland!

Doch die Überraschung beginnt vor dem Ortsschild:

Es ist ein Bergdorf wie von Künstlern geschaffen, liegt auf einem 1050 Meter hohen Hügel im Herzen der Sierra Franca und ist als Kulturerbe eingestuft. Die Bewohner lebten Jahrhundertelang als Selbstversorger, seit 1960 ist der Tourismus eingekehrt in Form von Tagesausflügen oder Vermietung von Ferienwohnungen. Den Besuchern werden heimische, regionale Produkte angeboten, überall gibt es den luftgetrockneten Iberischen Schinken. Hier kommen auch viele Wanderer in den Naturpark der Umgebung.

 

 

In dieser düsteren Umgebung stapfen wir nach dem Essen in einem Lokal am Hauptplatz heim.

 

Abends gibt es wenige Gäste, die Lokale sind ziemlich verlassen.

Nach einem weiteren Streifzug am nächsten Vormittag durch den Ort geht unsere Reise weiter. Wir kommen in die Region Kastiliens, eine auf der Hochebene Spaniens gelegene Landschaft. Wir fahren in ca´ 700 - 800m Sehhöhe, die vom Randgebirge begrenzt ist. Im Sommer kann es hier trotz Höhenlage sehr heiß werden. Auch heute schon haben wir Temperatur um die 29°! 

Es ist eine sehr karge Gegend,  von vielen Steineichen bewaldet wo hauptsächlich Kühe weiden, auch Schafe und das Iberische Schwein sind hier  auf den dürren Feldern. - Eine Landschaft aus Dürre, Staub Trockenheit und Eintönigkeit. - Sowie auch die Straßen: meist kilometerweit eine Gerade.

 

Salamanca

Wir kommen am frühen Nachmittag an, finden auch gleich einen nahen Parkplatz. So beginnen wir auch voll Erwartung die Besichtigung Spaniens ältester Universitätsstadt. Heute steht die Universität in der Beliebtheitsskala nicht nur bei spanischen, sondern auch bei ausländischen Studenten ganz hoch im Kurs. Sie geben der Stadt mit ihren altehrwürdigen Plätzen und Bauwerken ihre jugendliche Atmosphäre.

Salamanca hat neben vielen Palästen, Kirchen und Plätzen zwei besonders nennenswerte Sehenswürdigkeiten:

Ein Erlebnis ist der Besuch der alten und neuen Kathedrale. Eindrucksvoll, welches Meisterwerk hier insgesamt geschaffen wurde. 

Die Placa Major Salamancas ist eine der schönsten, wenn nicht die schönste Plaza Spaniens. Das Besondere ist seine komplett vierseitige Form mit einzelnen Durchgängen zu den einzelnen Straßen und den Hausfassaden aus goldenem Stein gebaut. Leider ist heute diese Besonderheit Salamancas total verbaut.

Der goldfarbenen Stein, den man in allen historischen Gebäuden findet gibt der Stadt auch den Beinamen: die Goldene Stadt.

 

Nach einer Monstertour durch so viele Städte brauchen wir Pause, die verbringen wir auf einem Campingplatz nahe Salamanca. Wir nisten uns für zwei Tage ein, hatten aber auch großes Wetterglück bei den Besichtigungen. Nach einem Hoch mit bis 29 Grad in den Gassen von  Salamanca ist nun der Himmel bedeckt, trotzdem aber mit 27 Grad. Wir haben im Haushalt nachzuholen. Die Orangen aus Portugal müssen noch verarbeitet werden. Willi presst oft Orangensaft aus den saftigen Orangen, ich mache Orangenmarmelade, ganz lecker nach einem Rezept einer Reisebekanntschaft. Auch habe ich in den letzten Tagen die Fotos und meine Homepage vernachlässigt. Heute ( 4. Mai ) planen wir auch die einzelnen Etappen unserer weiteren Heimreise. 

Schließendlich wird noch gegrillt! Das war ein Tag am Campingplatz.

 

Ein Blick auf die Kathedrale von Burgos von der Burg am Hügel.

Eine Station in Burgos ist unser nächstes Ziel. Wir freuen uns, dass es wieder sonnig, ja sogar wolkenlos am Morgen ist, so fahren wir los. Hinter uns ziehen aber Regenwolken nach, in Burgos holen sie uns ein. Wir bleiben nach einer Rundfahrt auf den Burgberg mit dieser fantastischen Sicht auf die Stadt am Stellplatz und gestehen uns ein: wir haben genug Kirchen besichtigt!

 

So bleibt es beim Blick von oben auf die drittgrößte Kathedrale Spaniens.

 

Auf unserer nächsten Etappe führt auch der Jakobsweg entlang. Es ist wechselhaft bewölkt und kalt. Wir fahren auch in Höhen von 1000 Meter. Immer wieder begegnen uns Pilger, eingepackt und kämpfend gegen den Wind. Oft sind es größere Gruppen, manche gehen allein, erstaunlich viele sind Asiaten und besonders verblüfft sind wir über die Masse, die da wandert.

 

La Rioja - ja, wir kommen in die Weingegend!

Rioja ist die kleinste autonome Region des spanischen Festlandes und als Weinbaugebiet bekannt. In mehr als 2000 Bodegas reift hier der berühmte Tinte in Eichenfässern heran. Kontrastreich präsentiert sich die Landschaft, flach bis sanft hügelig gestaltet sich das Ebrobecken, im Süden die Bergregion La Sierra mit Höhen über 2000m.

Haro ist eine kleine Weinstadt mit 9000 Ew.,Hauptanziehungspunkt sind die Bodegas, von denen etliche Führungen anbieten, Weinverkostung und natürlich auch deren Produkte zum Kauf anbieten.

 

 

Selbstverständlich haben wir uns mit Rioja eingedeckt und freuen uns auf eine Weinprobe mit unseren Freunden. 

Das war Samstag, 6. Mai. 

Am Sonntag geht unser Weg in die Heimat ein Stück weiter. Es ist wieder ein wolkenloser, warmer Tag geworden. In der Nähe von Pamplona machen wir einen kurzen Abstecher auf einen Campingplatz wo ein Ehepaar von meinem Campingforum Station macht. Dann machen wir uns weiter auf den Weg bis zur Atlantikküste - auf Augenhöhe bereits mit Frankreich.

Damit wird auch meine spanische SIM Karte zu Ende sein, werde meist offline sein bis wir Welan finden.

 

 

Das war schließendlich unsere Strecke

durch Spanien und Portugal

 

Ein Highlight bei unserer Heimreise war noch ein Stopp nahe der Dordogne, eine Weingegend in Frankreich. Die weitere Fahrt verlief zügig, die Strecke durch Frankreich und Deutschland ist jedoch ein langer Weg. Wir haben uns dabei aber nicht gestresst, standen nicht früher auf als sonst und beendeten auch immer rechtzeitig gegen Abend die Fahrt. So trafen wir am Freitag, den 12. Mai unsere Nikol beim Wakeborden an ihrem See in Wörth an der Isar.  Den Abend verbrachten wir noch mit ihr in Niederbayern bevor wir nächsten Tag nach einem ausgiebigen Brunch unser letztes Stück in die Heimat antraten. Wie schon zur Gewohnheit wurden noch meine Eltern besucht bevor es endgültig heim ging.

Am Samstag, den 13. Mai war unsere Frühlingsfahrt in den Süden zu Ende.

 

 

Wir waren 12 Wochen unterwegs und fuhren 7860 Kilometer. Heuer war ein besonders schöner, sonniger Frühling, hatten fast nie Regen, lernten wieder liebe gleichgesinnte Leute kennen und neue Landschaften in unserem schönen Europa!

Vor allem sind wir wieder gesund und ohne Zwischenfälle heimgekommen.