Am Montag, den 19. Juni möchten wir die Fähre von Rostock nach TRELLEBORG nehmen

 

Wir haben keine großen Pläne: Inselhopping in Schwedens Westschären, anschließend zu den Fjorden in Mittelnorwegen und schließlich wieder zum Angelcamp in Terrak.

 

 

Lassen wir uns überraschen was uns der Sommer im Norden bringt!

Wir haben die Fähre am Montag tatsächlich geschafft, allerdings mit einem unvorhergesehenen Zwischenstopp!

 

Sonntag, den 18. Juni starten wir pünktlichste um 6 Uhr früh los. In Engelhartszell tanken wir noch vor der Grenze, der Diesel kommt aber in einem Schwall gleich zurück. Das Tanken geht nicht. Ach ja, wir haben einen neuen Einfüllstutzen einbauen lassen - der hat was. Oft ist man froh beim ÖAMTC zu sein, ein solch "Gelber Engel" vom Stützpunkt Schärding hat uns aus der Patsche geholfen. Tankstutzen ausbauen, - Lüftungsloch (hat gefehlt) bohren, - das Tanken testen, - Tankstutzen einbauen. Es war ein mühsames Unterfangen. Wo alles im Wohnmobil versteckt ist! Danke Herrn Starzer vom Stützpunkt Schärding!

Mit 6 Std. Verspätung konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Wenig Stau und Schönwetter ließ uns trotzdem noch 700km weiterbringen.

 

Am Montag fahren wir ein Stück durch das Gebiet der Mecklenburger Seenplatte, haben noch etwas Zeit. Die Fähre nehmen wir um 16 Uhr und haben eine ruhige, sonnige Überfahrt nach Trelleborg/Schweden. In einem windstillen Winkel wird es sogar zum Schwitzen.

Für die Nacht kennen wir schon einen passenden Übernachtungsplatz.

 

Dienstag in Schweden: gleich nach dem Frühstück kontaktieren wir die Rosenmeiers. Ilse und Gerhard sind am Vetternsee, wir treffen uns am Nachmittag auf einem Rastplatz nahe Jönköping. Mit Brötchen werden wir erwartet. Dann fahren wir gemeinsam zum See. Auf einem idyllischen Platzerl verbringen wir einen gemütlichen Abend. Es wird spät, man übersieht die Zeit bei der hellen Nacht.

 

Am Mittwoch geht jeder wieder seinen eigenen Weg. Wir disponieren wieder einmal um und fahren zum Götakanal, ein Stück zwischen Vetternsee und Vänernsee. Zwar kennen wir ein Stück davon, es ist aber trotzdem immer wieder interessant. Bei einer Staustufe bleiben wir in der Sonne sitzen und beobachten das Treiben an der Schleuse.

 

Am "Inlandsvägen" geht es weiter zum Siljansee. Es ist der beliebteste See der Schweden, viele haben hier ihr Wochenendhaus.

Vorerst haben wir heute wechselhaftes Wetter, am Nachmittag wird es jedoch sonnig und warm. Wir richten uns auf einem Parkplatz bei einem aufgelassenen Strandbad ein. Wir sind in Nusnäs, ein Dorf an der Nordküste. Die altertümlichen Holzhäuser mit den riesigen, schön gepflegten Rasenflächen, das eigentümlich gewundene, langgestreckte Straßennetz und die große Ansammlung von Bootshäusern am Siljansee verleihen Nusnäs etwas Besonderes. Ganz besonders verknüpft ist Nusnäs mit den weithin berühmten Holzpferden, dem Dalapferd, das hier hergestellt wird. (Haben wir 2014 inspiziert!)

Ein Spaziergang durch das Dorf ist wie ein Labyrinth, das Navi am Handy hilfreich.

 

Am Freitag nach dem 21. Juni wird in Schweden Midsommer gefeiert. 

In jedem Dorf wird ein "Maibaum" aufgestellt, auch in Nusnäs. Am Nachmittag, 16 Uhr sind alle versammelt. Manche kommen in Tracht, viele haben ihre Blumenkränze auf. Es spielt eine eigenartig klingende Geigengruppe, die Männer werden aufgerufen zum Baumaufstellen. Fast wie bei uns, nur: hier wird zwischendurch nicht, und wirklich gar nichts, zur Stärkung getrunken!

Nach langen Hinauszögern steht endlich der Baum, dann nützt der Bürgermeister die Gelegenheit zu seinem Volk zu sprechen. Endlich hört er auf ( vielleicht wars ja der Pfarrer!!!) und Kinder und Erwachsene tanzen um den Baum. Es klingt wie ein volkstümlicher Reigen, gespielt von der Geigengruppe.

 

Sonntag machen wir uns Richtung Norwegen auf.

Erst werden noch einige Dinge eingekauft, die man in Schweden günstig bekommt. Die Preise hier gleichen den unseren-  und ja: am Sonntag kaufen wir im Einkaufszentrum genauso ein wie wochentags von 8 Uhr bis 22 Uhr.

Es geht über hügeliges Gelände, die Straßen sind gut ausgebaut, der Asphalt ist mit rotem Kies abgedeckt. Hier gibt es Liftanlagen, kleine Hügel wie bei uns in Waldhausen.


N O R W E G E N


 

Hier geht es über die Grenze. Wir überqueren sie in Höhe Lillehammer auf einer Nebenstraße. Das Wetter ist sehr wechselhaft, gleich beschert uns Norwegen mit Regen. Bald kommen wir wieder in ein Schigebiet bei Trysil, die großen Parkplätze eignen sich zum Übernachten. Am Morgen kommen eine Menge sportbegeisterte Kinder- und Jugendgruppen. Das Areal hat auch im Sommer etwas zu bieten.

Am Dienstag, 26. Juni kommen wir ein ganzes Stück weiter. Unser Ziel ist die Region zwischen Hardangervidda und Jotunheimen Nationalpark.

Bei Gol geht es noch ein Stück vorbei, kurz nach der Abzweigung nach Aurland, Str. 50, beenden wir unsere Tagesetappe an einem Stausee.

Es ist sonnig aber trotzdem kalt geworden.

Ein Blick aus dem Fenster, es ist ein wolkenloser Tag!

Nach dem Frühstück geht es los, auf der E50 nach Aurland, dem Hallingdkarvet   entgegen. Es werden 90 km, abwechslungsreich entlang Gebirgsbächen, Seen vor einer schneebedeckten Gebirgskette, Tunnels. Die letzte Strecke bis hinab zum Aurlandsfjord ist mühsam. Eine Kehre wechselt sich mit Tunnel ab, eng im Zick-Zack.

 

Am äußersten Zipfel des Aurlandsfjords liegt die Ortschaft

FLAM. Es hat zwar nur 450 Einwohner, ist aber übervölkert von Touristen aller Nationalitäten. (Mehr noch als das berühmte Geiranger!) Hier steht ein riesiges Parkangebot zur Verfügung, Gaststätten, Picknickplätze, ein Infobüro und alles was Touristen so angeboten werden kann. Bei unserem Besuch hat ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelegt. Viele Boote bieten Fjordrundfahrten an.

Flam ist aber vor allem wegen seiner „FLAMBAHN“ bekannt. Nirgendwo gibt es eine so steile normalspurige Reibungsbahn wie in Flam. Sie führt 20 km in 865 Meter Höhe nach Myrdal, wo es einen Anschluss an die BERGENBAHN Oslo/Bergen gibt. Der Bau war eine große Herausforderung, am 1. August 1940 wurde die Strecke eröffnet als Transportmittel von der damals bereits fertigen Bergenbahn hinunter zum Sognefjord.

Der Zug, der ungefähr eine Stunde braucht, fährt durch 20 Tunnel, ganze 18 davon wurden von Hand durch die Bergmasse getrieben. Flüsse winden sich durch tiefe Schluchten, bei einem Wasserfall bleibt der Zug sogar für einen Fotostopp stehen.

Die Bahnstrecke lockt Menschen aller Länder an, die riesigen Ausflugschiffe und Reisebüros haben vorgebucht, dem Besucher vor Ort bleiben Fahrten am Morgen um 7 Uhr oder abends um 18 Uhr. Hier ist in der Schlucht großteils Schatten. 

Wir haben das Flamstal genossen, schlenderten dem Ufer entlang, beobachteten das Treiben an den Schiffen und hatten auch noch Zeit zum Sonnen bevor unsere Bahnfahrt begann. Anschließend verließen wir noch den Ort.

Wir rollten abends noch ein Stück dem Aurlandsfjord zurück, verschmähten den 24 km langen Leardaltunnel und nahmen die alte Passstraße über das Fjell. 8 Km braucht das schmale Sträßchen, bis es sich die senkrechte Wand emporgehangelt hat. Dabei bieten sich für den Beifahrer phantastische Blicke  zurück ins Tal, der Fahrer zirkelt um die Serpentinen herum und achtet auf den Gegenverkehr. Es ist nur Platz für ein einziges Fahrzeug, die kleinen Ausweichstellen müssen sorgfältig gesucht werden. Gut, dass sich so spät am Abend nur mehr wenige zur Fahrt entscheiden. Am Stegastein Parkplatz belohnt die tolle Aussicht auf einer verglasten Aussichtskanzel. Wir bleiben hier über Nacht.

 

Am Morgen ist das Tal von der Sonne ausgestrahlt.

Nach einigen Fotos geht die Fahrt über das Fjell weiter. Die Straße wird auf der Hochebene wesentlich breiter, man kommt wieder bequem aneinander vorbei. Weiter oben passieren wir eine Schranke, die Straße ist hier im Winter gesperrt. Immer weiter und weiter kurvt die Straße durch die Tundralandschaft – da fängt der Winter an!

So schnell der Winter gekommen ist, so schnell ändert sich wieder die Landschaft hinab zum nächsten Fjord.

Die Passstraße ist 48 km lang, die Passhöhe ist auf 1360m.

Wir finden ein schönes Platzerl zum Aufwärmen. Am Fjord tummeln sich Kinder im Wasser, Familien machen am Rastplatz ihr Picknick.

"That´s our summer" sagt ein norwegischer Familienvater ganz freudestrahlend. Und es ist auch ein herrlicher Sommertag gewesen!

Donnerstag, 29. Juni, Peterstag:

Jetzt wollen wir norwegische Fjordlandschaft erleben. Wir sind ganz draußen im Westen an den vielen Kaps. Die Straßen winden sich entlang der Fjorde landeinwärts und wieder hinaus. 

Von Floro, wo wir übernachtet hatten, geht es vorerst nach Maloy. Durch eine geschwungene Spannbetonbrücke fahren wir mit unserer Fähre ins Zentrum. An der Küste geht es entlang, Willi findet einen guten Platz zum Fischen, dann hügelauf und hügelab zum Strand von Refvik: breit, flach, blendend weiß in einer ruhigen Bucht. 

Die abenteuerliche Fahrt aufs Westkap:

Alle sprechen vom Nordkap, aber das Westkap oder Vestkapp wie die Norweger sagen, besuchen nur wenige Menschen. Gott sei Dank, denn hier ist es fast so schön wie am Nordkap. Die Fahrt auf der engen, gewundenen Straße ist nicht ganz einfach. Die letzten 5 km haben es dann nochmal in sich, gerade so breit wie ein Wohnmobil, Ausweichstellen immer im Auge behalten! Kahler Fels, Gras, Moos und viele Schafe, das sind die trostlos wirkenden letzten Meter. Und kurz vor dem Ziel zieht Nebel auf. Beim Aussteigen fegt der Wind, Nebelfetzen ziehen und die tolle Aussicht hier oben an der 496 m hohen Klippe ist  genauso oft wie am Nordkap ein Wunschkonzert!

 

Das Westkap grüßt uns dafür noch auf unserem Übernachtungsplatz

um Mitternacht aus der Ferne!

 

Wir kehren dem Westkap den Rücken. Nordwärts geht es weiter in weiten Bögen den Fjorden entlang, schließlich auch noch mit einer Fähre, Allsund zu.

Das Wetter ändert sich nicht besonders. Täglich fahren wir in nördlicher Richtung dem wolkenlosen Himmel zu, hinter uns die Schleierbewölkung lassend. Auch in Alesund ist es wolkenlos bei Sommertemperaturen.

 

Alesund

liegt malerisch auf drei Inseln, die von Bergen umgeben sind. Das schönste an Alesund sind die Häuser im Jugendstil. Man findet sie an beiden Seiten des Hafenbeckens und bei einem Bummel durch die Kongensgata. Da gibt es Türmchen und Erker, Fassaden aus verschlungenen Blumenranken und liebevoll bemalte Verzierungen. Dieses einheitliche Stadtbild hat Alesund einem Brand 1904 zu verdanken. Eine große Feuersbrunst hat damals den ganzen Stadtkern vernichtet. Innerhalb kurzer Zeit mit Unterstützung von Kaiser Wilhelm II wurde sie wieder aufgebaut, und zwar in der damals vorherrschenden Stilrichtung, dem Jugendstil.

 

Den besten Blick über die Stadt und die umliegenden Inselgruppen hat man vom Aussichtsberg Aksla. Eine Treppe mit 418 Stufen führt vom Stadtpark  hinauf. Wir haben uns diese schweißtreibende Arbeit erspart, wir waren bereits vor einigen Jahren oben!

Wir haben für unseren Aufenthalt einen WOMO Stellplatz am Kai gefunden, gleich neben der Anlegestelle der Hurtigruten. Hier herrscht ein emsiges Treiben, viele Stadtbesucher sind hier und man ist gut beraten, bald hier zu sein. Vor dem Wohnmobil ist Platz für Tisch und Sessel, wir sitzen in der Sonne, unterhalten uns mit den deutschen Nachbarn, die ein Brautmodengeschäft führen. - Wie interessant für Insider! Willi fischt, kein Fisch beißt an. Nach einem Stadtrundgang und Abendessen sitzen wir wieder bei den Nachbarn draußen. Es wird 23 Uhr, etwas frisch und feucht und immer noch hell. Hier übersieht man tatsächlich die Zeit.

 

Samstag, 1. Juli

Der Julianfang verspricht nichts Gutes von oben. Es ist bewölkt, am Nachmittag ziehen wir los. Über eine weitere Fähre kommen wir nach Molde. Hier gibt es viele Tausender um die Stadt und den Fjord, heute jedoch sieht man keinen einzigen schneebedeckten Berg. Sie alle hängen im Nebel, es fängt sogar zu regnen an. Wir sind schon das 3. mal hier, daher lassen wir die Stadt. Es geht der Atlantikstraße zu. Acht zum Teil gewaltige Brücken verknüpfen die vorgelagerten Schäreninseln miteinander und ist in ihrer Art einmalig. Wir kommen auch bereits das 3. mal hierher, diesmal erstmals bei Schlechtwetter. - Aber: ich muss ja nicht fischen! Eine Brücke ist besonders bei Fischern beliebt, deshalb bleiben wir hier. Es ist ein stetes Kommen und Gehen, viele Touristen kommen "zur schönsten Straße der Welt".

Wo es Fische gibt dort lassen wir uns nieder!

Auch wenn das Wetter nichts Gutes verspricht, einem Fischerherz macht das nichts aus. Immerhin gibt es hier 8 Brücken, viele geeignete Parkplätze zum Bleiben und gute Stellen zum Angeln. Bei Ebbe ist vom Fischen abzuraten, da wird Karten gespielt und wenn es eine Regenpause gibt erkunden wir ein bisschen die Umgebung. Für Touristen ist sogar ein pompöser Steg um eine kleine Insel gebaut worden.

Doch langsam bessert sich das Wetter, am Mittwoch, wir haben den 5. Juli, ist wieder Sonnenschein. Unsere Wohnung wird geputzt, Willi räumt seine Garage auf, dann wird wieder gefischt - die Flut kommt! Ich nütze das Schönwetter zum Fotografieren und halte die herrliche Umgebung fest. Nachmittag werden Makrelen geräuchert, einige gute Fänge bringt Willi nach Hause. 

 

Nachts um halb elf:

Vom vielen Stehen tun die Füße weh.

Es ist eine laue Nacht, auch gut, einfach sich mit anderen Angelgenossen zu unterhalten. Oft trifft man ganz eigentümliche Genossen wie den alten Deutschen, bewaffnet mit einer noch älteren Angel, immens lang und behängt mit Eisenringen zum Beschweren. Dann ist da noch ein junges Ehepaar mit Kleinkind, die Mutter noch in Mutterschutz, sie geht mit dem Baby spazieren während der Papa fischt. Ein Schweizer Ehepaar hat sich ein ganzes Jahr eine Auszeit genommen und erzählen von ihrer langen Reise durch das Baltikum bis hierher.

Also, neben dem Fischen gibt es eine Menge zu bereden, Erlebnisse auszutauschen und die Zeit verrinnt im Nu.

Es wäre noch so unterhaltsam gewesen, doch am nächsten Tag ziehen wir weiter.

Am Picknickplatz hinter der Bergsoybrua:

Wir haben in Norwegen schon viele moderne Brücken befahren, so etwas sieht man selten. 

930 Meter schlittert eine flache Metallkonstruktion übers Wasser. Es ist eine hochmoderne Pontonbrücke, die Betonfüße sind Schwimmer, die die Brücke jeder Wasserhöhe anpassen. Gleich danach gibt es einen super eingerichteten Picknickplatz mit Bänken, Tischen, WC und Warmwasser. Er ist rammelvoll, ein Glück, dass wir noch einen Platz darauf finden. Allesamt sind Fischer, viele kommen schon jahrelang hierher.

Pläne schmieden:

Viele Rastplätze besonders an Durchzugstraßen sind gut ausgerüstet mit WC, Café oder Restaurant, Grünflächen mit Sitzgruppen. Wir nützen sie heute zum Frühstücken und Willi zum Fernsehen. Es ist Sonntag, der 9. Juli und GP in Spielberg. Ich suche inzwischen unsere weitere Reiserute. Wir haben noch eine gute Woche bis zum Termin am Angelcamp, trotzdem möchte Willi noch einige Angelstellen aufsuchen. Für die nächste Woche finde ich einige kleine Inselgruppen draußen an der Westküste, mit Brücken verbunden. Das ist eine passende Stelle zum Angeln.

 

Erst geht es mit einer Fähre über den Trondheimfjord von Süd Trondelag nach Nord Trondelag. Noch haben wir schönes Wetter, die Vorhersage sagt aber Regen voraus.

Ein Gewitter war bereits am Vorabend, wo wir in einem Bootshafen standen nach Einladung einiger Norweger, die aus Deutschland ausgewandert sind. Es war eine tolle Stimmung mit Regenbogen.

Nach der Fähre kommen wir in das Gebiet von Afjord. Der Hauptort ist Arnes mit einem großen Einkaufszentrum, dann geht es weiter. Unter einer Brücke auf die Insel Stokkoya gibt es eine gute Stelle zum Angeln und einen schönen Rastplatz.

 

 

Etwas nördlicher gelegen ist das Örtchen Osen, wieder vorher über Brücken zu erreichen. Am Dienstag Abend kommen wir, sogar von einigen Sonnenstrahlen begleitet, am Stellplatz an. Wir haben 17 Grad, etwas kühler als daheim!

Die Welt ist klein!

Wie bereits erzählt haben uns im Bootshafen zwei Norweger aus Deutschland eingeladen, hier stehen zu bleiben. Die ganze Zeit über mache ich mir Kopfzerbrechen, warum mir der Eine so bekannt vorkommt. Ich habe sogar schon an irgendwelche Leute vom Fernsehen herumgerätselt, von daheim kenne ich ihn sicher nicht! Plötzlich schaut er unser WOMO genauer an und sagt: "Wir haben uns doch schon mal getroffen!" Da fällt auch mir der Grund ein. - In Schweden am Siljansee standen wir bei einem Ehepaar mit 2 weißen besonders hübschen Hunden. Sie erzählten uns, dass sie zu Freunden zum Mittsommerfest unterwegs sind. - Und da ist er wieder, das Herrl von den zwei weißen Hunden!

Damit nicht genug:

Im Einkaufszentrum in Arnes sucht Willi beim Fischerzubehör herum. Ein junges Ehepaar spricht uns an weil wir deutsch reden. Sie ist aus Linz, er ein Norweger, hat aber in Wien Medizin studiert und arbeitet nun in Amstetten auf der Internen Abteilung. Sicher kennt er den Bezirk Perg, da kommen ja viele Patienten her! 

 

Es gibt viel Wasser!

Am Weg nach Terrak zum Fischercamp gibt es viele Wasserfälle, sogar bis zum Straßenrand plätschern die Wassermassen. So viele haben wir bis dato noch nicht erlebt. Aber kein Wunder: es hatte seit dem super Regenbogen am Sonntagabend bis Freitag Sauwetter! Kaum meint man es kommt ein blaues Loch in der Wolkendecke, schon regnet es wieder.

Auch das ist der Norden.

Wir sind inzwischen bis zum Bindalsfjord und Terrak gekommen, haben auch bereits im Camp vorbeigeschaut und am Freitagabend Bruno und Rosi getroffen.

Mit Samstag kommt eine Wetterbesserung, die Sonne kommt und es wird auch damit wärmer. Wir haben eine gute Angelstelle gefunden, 35 Stück sind das Ergebnis. Vorwiegend beißen die Makrelen, oft sind 2 und auch 3 gleichzeitig an der Angel. Am Nachmittag werden einige gleich geräuchert.

Und was machen die Frauen? Wir waren wandern, kamen an einer schönen Holzkirche vorbei wo sich gerade die Gäste zur Hochzeitsfeier sammelten. Das müssen wir sehen, ganz hinten waren wir die Zaungäste! 

 

Am Bindalsfjord leben Wildrentiere, wie sie auch vereinzelt auf der Hardangervidda noch sind. Bei den großen Rentierherden handelt es sich allerdings ausschließlich um domestizierte, „halbwilde“ Rentiere. Noch heute wird in Lappland Rentierzucht betrieben, in Norwegen und Schweden ist sie ein Privileg der Samen. Als einzige Hirschart trägt beim Ren auch das Weibchen ein Geweih, jedoch nicht mit der Länge von 50 bis 130 Zentimeter wie das Männchen.

Wir haben somit drei Männchen auf der Flucht erwicht!

Ein Hurtigrutenerlebnis in Rorvik:

Rorvik liegt 75 km von Terrak entfernt und ist Anlegehafen der Hurtigrutenschiffe. Für uns ist es das „Vogeldorf“ mit den vielen Möven auf den Dächern, wir waren letztes Jahr bereits hier.

Heuer aber haben wir ein Stelldichein mit Hofer Ernst und Petra. Sie kommen mit der nordwärtsgegenden Finnmarken um halb neun am Abend, ein noch sehr neues Schiff der Hurtigruten. Gleichzeitig trifft auch das Südgehende ein, somit ist ein turbulentes Treiben am Hafen gesichert.

Bereits nach dem Frühstück machen wir uns mit den Leitners auf den Weg nach Rorvik. Es ist der größte Ort im Umkreis, hat einige Geschäfte und ein kleines Einkaufszentrum. Auch ein Kiosk mit Kleinigkeiten zum Futtern haben wir entdeckt. Am Parkplatz, wo wir die kommende Nacht verbringen wollen, wird Autopflege gemacht, gekartelt und bald ist es Zeit zum Hafen. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen an Bord, ein nicht so alltägliches Treffen! Ein Regenguss vermiest uns zwar kurz die Stimmung, doch schon taucht ein riesiger Kahn auf, die Schleusen öffnen sich, wir können hinein. Petra meldet uns als ihre Gäste an, wir bekommen eine Führung durch das Schiff. Es sieht sehr nobel aus mit Ledersessel, am Oberdeck gibt es sogar einen Pool und zwei Whirlpools. Schon der Gedanke an Wasser lässt es noch kälter erscheinen! Doch gut eingepackt lässt sich an Deck genüsslich die vorüberziehende Landschaft entdecken! Der Aufenthalt ist recht kurz, eine halbe Stunde ist im Flug vorbei und schon ziehen die Hurtigruten weiter. Auf eine gute Fahrt!

 Wir wünschen den beiden und auch uns, dass es bald wärmer wird und wir ein paar Grade von daheim abbekommen!

 

Am Mittwoch, den 19. Juli verabschieden sich Rosi und Bruno und beginnen ihre Heimreise. Wir haben erst ab Freitag ein Boot im Camp, so lange können die beiden wegen Termine nicht warten.

Hier haben wir die letzte gemeinsame Nacht verbracht, es war eine unterhaltsame Zeit.

Und das Foto beweist den Beginn eines Wetterumschwungs, es ist endlich warm und sonnig geworden!

 

Am Freitag beziehen wir unseren Platz im Angelcamp in Terrak. Wir kennen ja vom Vorjahr die Gepflogenheiten im Camp, für das Wohnmobil bekommen wir heuer einen Platz am Bootshafen. Die Zuteilung zu den Booten gestaltet sich etwas schwierig, gleich zwei sind in den letzten Tagen beschädigt worden. Willi kann mit 2 Deutschen ausfahren, der dritte in dieser Gruppe wurde am Vortag seekrank und konnte nicht mit.

Das Camp wird von einem Deutschen nahe Ingolstadt betrieben, deshalb sind hier vorwiegend  Deutsche und einige aus Österreich.

 

Bei all diesen Superfängen kann Willi nur zusehen,

vor dem Wohnmobil sitzend, das Bein geschient und hochgelagert!

Gleich bei der ersten Ausfahrt am Freitag stolpert er und verbiegt sich beim Abstützen das Kniegelenk stark. Am Boot nebenan ist ein Arzt, der vermutet eine Sehnenzerrung, eventuell ein Einriss. Zurück im Lager muss er aber feststellen: er kann nicht mehr auf den Fuß steigen. Also:Ambulanz, Arzt, Krankenhaus. Frühmorgens um sieben steht er mit dem Taxi wieder vor der Tür mit Schienen am Bein und Krücken. 

Das Fischen ist gelaufen, das Autofahren jedoch auch.

Für alle die sich denken:" was tut er nun?"

Wir werden vom Seniorchef bis Ingolstadt, ev. sogar bis ins Innviertel gefahren, von dort werde ich es auch nach Hause schaffen.

Auch die Hilfe vom ÖAMTC könnten wir in Anspruch nehmen, auch unsere Nikol hat sich für den Heimtransport angeboten.

Die Tage bis zur Abfahrt werden wir hier bei herrlichem Wetter und einer gemütlichen Fischerrunde verbringen.

 


Freitag, den 28. Juli frühmorgens um fünf ist die Abfahrt geplant. Doch wir sind auch am Donnerstagabend mit Zusammenräumen fertig, Werner macht den Vorschlag,  heut noch ein Stück zu fahren. Er ist ausgeruht und kann sowieso noch nicht schlafen. 

So fahren wir um acht Uhr abends los, Werner fährt noch bis halb eins, dann geht es ins Bett. 

Der nächste Tag beginnt um halb sechs, wir verbringen die verspätete Mittagspause bei MC Donald in Oslo, um fünf nehmen wir die Fähre von Larvik nach Hirthals in Dänemark. Das beschert uns wieder Pause, die Willi und Werner im Wohnmobil verbringen. Dänemark hat Regenwetter, Werner fährt aber noch bis nahe zur deutschen Grenze. - 5 Std. Schlaf, dann beginnt der letzte Tag. Nach Hamburg wird das Wetter besser, wir fahren Leibzig zu und es ist sonnig und warm. Um halb sieben am Abend kommen wir am Samstag in Ingolstadt bei Werners Haus an, verschwitzt und doch etwas müde. - Ob Fahrer oder Beifahrer, es ist für alle ein langer Weg. Wir können bei Werner duschen, gehen gemeinsam noch essen und bleiben für die Nacht vor seinem Haus.

Werner ist ein sehr sicherere Fahrer ( hatte eine Fahrschule!), man fühlt sich bei ihm gut aufgehoben. So haben wir in 2 Tagen 2180 km gemeinsam verbracht: Werner als Fahrer, Willi als Invalide einmal neben Werner vorne, einmal bei Tisch, ein andermal im Bett liegend.

Und Ich? Als Bedienerin für alle. Glaubt mir, auch für das Mädchen für alle war es eine anstrengende Fahrt!

Am Sonntag machten wir uns auf zum letzten Stück unserer Skandinavienreise. Diese 380 km Strecke traute ich mir selber zu und schlussendlich sind wir gut daheim gelandet -

rechtzeitig zum GP am Ungarnring!

 

 

 

 

 

Diese beiden Trolle aus Norwegen haben uns begleitet.

Ob sie auf uns böse waren?

Letztendlich haben sie vielleicht doch auf uns aufgepasst.

 

 


Unsere lange Heimreise


 

 

Willi ist am darauffolgenden Montag, den 31. Juli, ins Krankenhaus und am Dienstag operiert worden. Die Patellasehne ist ab.