Mittwoch, 12. April

Über eine Brücke und ein kleines Stück Autobahn erreichen wir Portugal, der Beginn der berühmten Algarve.

Anfangs sind auch hier noch dieselben Sandstrände. Nach einem Erkundungsmarsch in Castro Marin zur Burg suchen wir einen Stellplatz für die Nacht. Hier treffen wir nach langer Zeit Österreicher. Mit dem Ehepaar aus Graz spazieren wir noch zu den Sanddünen.

Am nächsten Tag geht es ohne Umwege nach Lagos auf einen Campingplatz. Hier wollen wir die Ostertage verbringen. Vorerst wird noch Osterputz nachgeholt, dann geht es in den quirligen Ort und an die berühmte Felsenküste zum Ponto da Piedale.

 

Silves

ist ein Ort abseits der Touristenstrände und ein beliebtes Ausflugsziel. Wir fahren die ca´35 km mit dem Roller dort hin.

Das Castelo dos Mouros mit seinem roten Sandstein ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein wichtiger Anziehungspunkt. 

Unser Rollerausflug führt uns abschließend noch an Carvoeiro, ein Küstenort mit einer kleinen Sandbucht an steilen Felswänden. Wie überall ist auch hier zu den Ostertagen ein hektisches Treiben.

 

 

Allen Verfolgern unserer Frühlingsfahrt wünschen wir ein schönes Osterfest

und erholsame Feiertage!

Am Ostermontag, hier kein Feiertag mehr, brechen wir auf. Wir möchten an der Westküste einige Highlights anfahren.

Die Westküste der Algarve wird Costa Vicentina genannt. Der Ozean brandet mit seiner ganzen Wucht gegen die fast menschenleeren Strände und spektakulären Steilklippen. Auf den kargen Klippen wachsen überwiegend niedrige Sträucher und widerstandsfähige Zistrosen. Oft fegt ein starker Wind. Seit 1988 stehen große Teile der Costa Vincentina unter Naturschutz und zählt heute zu einer der intaktesten Küstenregionen in Europa.

Die Strände sind abgelegen, versteckt, oft schwierig zu erreichen. Ein absoluter Traumstrand ist der Strand „Praia da Bordeira bei Carrapateira.

 

An diesem Traumstrand haben wir einen Platz zum Bleiben gefunden.

Das Wetter ist nach wie vor traumhaft, jeden Tag wird es wärmer, heute Dienstag, 18. April überschreiten wir die 30° Marke im Schatten. In dieser Hitze gehen wir nach dem Frühstück ein Stück des Wanderweges „Rote Vicentina“, der spektakulärste Wanderweg der Algarve.  Leider geht heute nicht einmal ein Lüfterl, auch Schatten findet man nirgends auf der Strecke. So sind wir nach 3 Stunden froh, in den Schatten unseres Wohnmobils zu flüchten.

 

Wir sind auf einem Streifzug an der Westküste der Algarve.

Nach 2 Tagen bei Carrabateira befüllen wir unseren Kühlschrank, dann geht es weiter. Immer wieder gibt es Stichstraßen an die Küste mit herrlichen Stränden. In Odedeixe ist an der Bucht sogar Einbahnverkehr und es gibt einen großen Parkplatz extra für Wohnmobile etwas oberhalb. Hier bleiben wir für eine Nacht, dann zieht uns unsere Neugierde weiter.

 

Cabo Sadao: Überraschung!

Hier waren wir ja schon einmal. 2013 gab es hier viele Störche, heute finden wir nur ein Nest. Dafür gibt es neu erbaute und markierte Wanderwege, Aussichtsplattformen und neue Parkplätze. Die Störche haben sich verzupft. Nur der Leuchtturm blieb und der Wind!

Wir haben täglich Sonnenschein, wolkenlos bis zum späten Nachmittag. Dann kommen Schleierwolken auf und die Temperatur sinkt von 26° auf 22°. Der Wind kommt und geht, seinen Rhythmus haben wir noch nicht durchschaut.

Von Donnerstag auf Freitag bleiben wir am Strand von Almograve. Wieder Felsen, Sandstrand, ein Parkplatz und dahinter Wüstenlandschaft. Auch der Wanderweg geht hier entlang. Man trifft  viele Wanderer und es fällt auf, dass auch viele Jugendliche unterwegs sind: Wanderer und Wellenreiter. Wir gehören zwar keiner dieser Spezien an, finden es jedoch toll hier!

 

Es bläst der Windder Sand wirbelt auf, wir fahren zu Mittag ab. Für das Wochenende suchen wir einen Platz in Ortsnähe bezw. einen Platz zum Bummeln. Vorher geht es noch vorbei an Vila Nova, wo der Rio Mira mündet. 

 

Das ist der alte Dorfkern von Porto Covo und hier haben wir uns für das Wochenende eingenistet. Es ist ein kleines Dorf mit 1000EW, das in der Haupturlaubszeit von Feriengästen belebt wird. Rund um den Ort sind Neubauten für Übernachtungen und private Sommerhäuser entstanden. Porto Covo hat einen winzigen Hafen für die örtliche Fischerei. Es gibt viele, über Treppen erreichbare kleinere Buchten.

Wir packen auch wieder den Roller aus und fahren in die nahe Stadt.

Sines liegt auf einem Felsen und hat eine historische Altstadt mit Burg. Es ist bekannt für seine Ölraffinerien und Hafenanlagen. Berühmter Sohn der Stadt ist der Seefahrer Vasco da Gama.

Wir marschieren durch die engen Gassen, bestaunen die liebliche Bauweise der Häuser und sind aber gleichzeitig entsetzt über die vielen verkommenen und beschmierten Bauten in der Altstadt.

Am Dienstag, den 25. April ist in Portugal Feiertag. Man feiert den Tag der Freiheit in Erinnerung an die "Nelkenrevolution" 1974, die die damalige Diktatur beendete. An solchen Tagen lassen wir die Einheimischen lieber selber fahren und bleiben am Stellplatz. Es ist ein Ort mit einer sehr gemütlichen Atmosphäre und man fühlt sich hier sehr wohl.

Wir bleiben hier eine ganze Woche. Unsere Stellplatznachbarn sind gemütliche Leute, eine aus Holland, die anderen aus Belgien. Es gibt viel zu plaudern, wir gehen ins Café, Abendessen in die urigen Gasthäuser und ein wenig spazieren an die Strände.

Auch müssen wir einmal unsere verbleibende Zeit planen. Einiges haben wir noch vor, einige Vorhaben gehen sich nicht mehr aus.                     So fahren wir am Donnerstag, 27. April ab.

 

Es geht von der Westküste ab, quer durchs Land in Richtung spanische Grenze.

Es ist die Landschaft des Alentejo:

Sie ist weit, monoton und fast menschenleer. Riesige Weideflächen und ungewöhnlich gerade Straßen prägen das Bild. Unter den zahlreichen Korkeichen halten sich Schweine, Schafe, Ziegen, von allem aber Kühe auf. Die weißen Kuhreiher picken geduldig deren Parasiten aus. Hier sind auch viele Störche zu Hause. Im Alentejo gibt es auch viele Stauseen, darunter  den größten Stausee Europas.

 

 

 

Evora  

wird auch die Perle des Alentejo genannt. Die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks liegt auf einer kleinen Anhöhe, der Stadtkern wurde von der Unesco als Weltkulturerbe unter Schutz gestellt. Sie ist fast ganz von einer römischen Ringmauer umgeben, ist Universitätsstadt, Sitz des Erzbischofs und Kulturstadt.

 

Wir waren 2013 hier und haben jetzt nur das Einkaufszentrum zum Nachfüllen unseres Kühlschranks benutzt. Auch sind wir auf Sammlung einiger Weine aus dem Alentejo aus. Sie sind als kräftige, fruchtige, aromatische und dunkle Weine bekannt. Diverse Fläschchen am Abend bestätigen dies. Aber auch gute Weißweine gibt es in der Umgebung.

 

Schon aus der Ferne fällt die mächtige Burg von Evora Monte auf.

Vom kleinen Dorf führt eine steile, schmale Straße hinauf zum Kastell. Dieses besitzt drei Geschosse, jedes mit schönen Gewölben neu restauriert. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick

Unser heutiges Ziel ist das Städtchen Estremoz. Wir kommen am Abend an. Nach der Jause (haben ja frisch eingekauft!) gehen wir noch auf einen Streifzug durch die Stadt und auf die  Burg.

Estremoz, die weiße Stadt wo der Marmor glänzt.

Häufig wird hier der weiße Marmor als Baumaterial verwendet, der aus der Umgebung stammt. Bereits im Mittelalter war Estremoz deswegen berühmt. Sogar die vielen Gehwege in der Stadt und zur Burg sind damit oft kunstvoll gepflastert.

Estremoz besteht aus der mittelalterlichen Oberstadt mit Burg und Festungsanlage sowie der Unterstadt mit dem Rossio. (Hauptplatz)

Im ehemaligen Königspalast in der Burg ist eine Pousada eingerichtet, ein Hotel auf Luxusniveau.

 

 

Borba

ist ein kleiner Ort mit 7000 Ew. und ein Weinort. Er liegt an der Weinstraße des Alentejo. Hier werden hervorragende Weine erzeugt, die seit Jahren auch ins Ausland exportiert werden. Da das Schönwetter heute nach 6 Wochen Sonnenschein Pause macht, nützen wir die Zeit für einen Besuch in einer Adega. Wir haben uns ordentlich eingedeckt!

Am Abend kehren wir noch in einem der einfachen "Einheimischenlokale" auf zwei Glaserl ein. Es ist zwar nur ein 1/10 Glas, kostet auch nur 30 Cent.

 

 

Wesentlicher Motor der lokalen Wirtschaft ist der Abbau von Marmor und dessen Verarbeitung. Im Dreieck Estremoz-Borba-Vila Vicosa wird in über 100 Steinbrüchen feinkristalliner Marmor gewonnen. Da wir schon einmal da sind, haben wir einen Streifzug durch das Gebiet gemacht. Es ist lohnenswert, diese riesigen Massen zu sehen.


 

Das vorhergesagte Regenwetter ist ausgeblieben, abends hat es zu nieseln begonnen und es hat etwas abgekühlt. Der Samstagmorgen verheißt schön zu werden, wir ziehen 20 km weiter. Im Reiseführer haben wir eine interessante Stadt nahe zur spanischen Grenze und mit einem super Parkplatz für unser Wohnmobil gefunden.

Elvas

ist eine alte Festungsstadt. Es hat die größte erhaltene Bollwerk-Befestigungsanlage der Welt. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehören das Kastell, die Festung, die Stadtmauer und das 7450 m lange, zum Teil vierstöckige Äquadukt mit 843 Bögen. Er wurde 1498 begonnen, 1622 fertiggestellt und ist ein Wahrzeichen der Stadt. In der Altstadt befindet sich die ehemalige Kathedrale, Zentrum ist der mit schwarz-weiß Mosaik gepflasterte Hauptplatz. Die Altstadt mit verwinkelten Gassen und Plätzen, Art deco-Häusern, Brunnen und Kirchen steht als Ganzes unter Denkmalschutz.

 

Am letzten Tag in Portugal fahren wir auf den gegenüberliegenden Hügel der Stadt mit dem Fort Nossa Seehora da Graca.

Unterhalb gibt es gute Parkplätze mit einer fantastischen Sicht auf die Stadt. Es ist wieder bewölktes Wetter, doch am Abend klart es auf, wir bleiben hier mit einem weiteren Wohnmobil über Nacht.

Montag, 1. Mai

Ein herrlicher wolkenloser Tag beginnt. Heute verlassen wir Portugal, wir haben am Rückweg durch Spanien noch einiges vor.

 

 

weiter mit

Zurück in Spanien