Der September zieht uns heuer nicht nach Griechenland (wäre aber schön!), wir entscheiden uns, die Herbsttage im Süden Österreichs zu verbringen.

Auch das soll ein wenig durchdacht sein. Vom Tourismusverband Kärnten lasse ich mir Unterlagen schicken, darin wird geschmökert. - und allerhand gefunden! Vor "Urzeiten", als die Kinder noch mitfuhren, hatten wir schöne Ferientage am Faakersee, nun soll es eher in die Berge gehen. - Ahah, - und Kultur ist auch mit dabei!

Am Montag, 14. September geht es los.

Es ist herrliches Wetter, über Liezen, den Triebender Tauern und Perchauer Sattel geht es Kärnten zu. Kurz vor St. Veit machen wir einen kurzen Halt am Längsee, wo in der Badeanlage noch Betrieb herrscht.

Um 5 Uhr am Nachmittag haben wir unser erstes Ziel erreicht: Die Burg Hochosterwitz. Hier finden wir genug Platzangebot für die Nacht.

Und zu einem Achterl Rotwein am Abend gibt es die köstlichen Kekse von unserer Freundin Sabine!

 

Die Burg Hochosterwitz

Schon von weit her ist die Burg  hoch oben auf einem Bergkegel sichtbar. Charakteristisch ist der in mehrere Windungen zur Höhe führende  Weg mit seinen 14 großen Torbauten Er führt entlang ausgemeißelter Felswände oder erweitert sich zu Waffenplätzen bis hin zur Hauptburg. Oben angelangt gibt es einen schönen Innenhof mit Gastgarten, ein Museum, eine Kapelle und ein Stockwerk unterhalb eine Kirchenanlage.

Der Eintrittspreis ist zwar nicht gerade günstig mit 15€, wir kaufen uns jedoch die Kärnten Card, damit ist der Eintritt frei.

Wir werden dieses Angebot vom Kärntner Tourismusverband nun 1 Woche lang nützen!

 

Nockberge

Da wir zeitig in der Früh auf der Burg waren können wir am Nachmittag weiterfahren. Bei Ebene Reichenau beginnt die Nockalmstraße. Die 34 km lange Strecke erschließt in zahlreichen Kehren Europas einzigen Biosphärenpark mit dem größten Fichten-, Lärchen- und Zirbenwald.

In Kremsbrücke erreicht man wieder die Bundesstraße.

Übernachtung in Gmünd

Da zur Zeit kaum Busse unterwegs sind stellen wir uns auf ihren Parkplatz!

Die Goldeck Panoramastraße

Südlich von Spital an der Drau im Ort Zlan beginnt die Goldeck Panoramastraße.  Sie zählt mit ihrer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler zu Kärntens schönsten Ausflugsstraßen. Nach 14 km bei einer maximalen Steigung von 10% erreicht man den Endparkplatz "Seetal" auf 1900m, von wo aus man herrlich zu gemütlichen Almhütten wandern kann.

Wir müssen uns heute selber lobend auf die Schulter klopfen. Drei Stunden sind wir gewandert. - Hüttenbesuche abgezogen!

Es war ein herrlicher Tag, etwas schwitzend sind wir beim Wohnmobil angekommen und haben noch die Aussicht genossen. - Aussicht ja, sehr diesig ist es aber heute!

 

Die Geschichte von unserer Übernachtung am Goldeck:

Es war ein schöner, warmer Septemberabend. Nach Abendessen, Fernsehen mit einem Achterl beginnt es zu tröpfeln. Donnergeröll hört man in der Ferne. Kommt ein Gewitter? Wir fahren die Fernsehantenne ein, haben ja schon etliche Erfahrung gesammelt. Dann fängt es an: Donner, Blitz, strömender Regen und dann ein Geprassel auf unserem Wohnmobildacht. Es hagelt, - und wie! Hoffentlich werden die Hagelkörner nicht zu groß! Hier oben am Berg hört es sich nach Weltuntergang  an. Doch schließlich ist alles vorbei. Kein Weltuntergang, keine Löcher am Dach. Beruhigt können wir ins Bett.

Aber dann kommt der Morgen. 

Es dämmert und Willi ist bereits aus den Federn. Ich noch nicht, - aber plötzlich fliegt über meinem Bett das Dachfenster mit einem Krach davon! Oh Schreck, das Fenster ist weg!

Etwas abseits am Parkplatz findet es Willi zerbrochen und unbenutzbar.

                                                   Wir haben ein offenes Loch am Dach.

 

 

Gott sei Dank regnet es nicht. Noch bei Dämmerung und Nebelschwaden fahren wir zurück, noch immer mit der Hoffnung, es fängt nicht zu regnen an.

In Villach wissen wir die Firma Falle mit Wohnmobilzubehör und Werkstätte. Die peilen wir an. Sie hat auch schon offen und wir werden promt bedient. Schon bald können wir mit einem neuen Dachfenster weiterfahren.

Danke dem tollen Service bei Fa. Falle!

 

Der neue Tag hat heute nicht nur mit einer Schrecksekunde begonnen, auch das Wetter ist noch nicht so wie die letzten Tage. Wir entscheiden uns zu einer Fahrt zum Wörthersee. Am Südufer nahe Keutschach ist der Holzaussichtsturm Pyramidenkogel, den kennen wir noch nicht. 

Doch was ist denn heute noch alles los? Auf den Straßen dorthin sind viele Menschen am Straßenrand, Polizei steht auch allerorts herum und zeigt ihre Präsenz. Am Pyramidenkogel angekommen gibt es keine freien Parkplätze mehr, da stehen die Autos entlang der Straße schon. Die Polizei meint auch dass es besser sei, erst ab Sonntag wieder zu kommen. Schön langsam sind wir zur Erkenntnis gekommen: Schon heute Donnerstag tummeln sich die Verrückten vom GTI-Treffen (das abgesagt wurde und nun  Nachtreffen heißt) in der Gegend herum. Wir drehen um, schauen aber noch am Faakersee beim Arneitz vorbei, denn neugierig sind wir ja doch! Es ist sehenswert. Der ganze Parkplatz rammelvoll, am Straßenrand eine Meute ohne Masken trotz Coronaregeln. 

Nachtrag: An den kommenden Tagen war der Platz gesperrt, da man die Coronaregeln nicht einhalten konnte. Dafür verlagerte sich alles auf die Villach Alpenstraße.

Und weil sich das Wetter heute noch immer nicht  gebessert hat fahren wir zurück nach Gmünd und besichtigen das Porsche Automuseum. Es ist die Entstehungsstätte des ersten Fahrzeuges mit dem Namen Porsche. Die umfangreiche Sammlung umfasst originale Exponate vom Porsche 356 der ersten Serie, konstruiert und gebaut in Gmünd sowie Porsche Rallye und Rennwagen. Zur Einführung gibt es ein informatives Video.

Willi ist begeistert, schaut und liest und schaut wieder, ich gehe eher zügig durch.

Es ist Freitag geworden, der Himmel leuchtet in Blau und die Sonne scheint.

Per Seilbahn bequem und schnell bis hinauf in hochalpine Regionen der Hohen Tauern zu gelangen - das ist am

Mölltaler Gletscher möglich.

Zuerst geht es aus dem Tal im Gletscherexpress bis auf 2.000 m, um dort in den Sessellift umzusteigen und erlebnisreich weiter hinauf auf 2.800 m zu schweben.

Sogar in dieser Höhe ist es angenehm warm. Wir wandern zum Gletscher, wo doch noch etwas Schnee liegt. Auf der Restaurantterrasse sitzen wir noch in der Sonne, genießen die herrliche Aussicht und machen anschließend bei der Mittelstation noch Halt. Hier gibt es wieder eine urige Hütte, fast verpassen wir die letzte Abfahrt!

Im Tal angekommen erwarten uns Fred und Rosi. Gemeinsam gehen wir in Obervellach ins Cafe, am Parkplatz vor der Stockhalle bleiben wir über Nacht. Vorher aber verbringen wir unterhaltsame Stunden mit den Stockschützen, die zum Training hier sind und Willi darf mitschießen. 

Na ja, ein wenig mehr Training hätte ihm nicht geschadet!

 

Das sind Daniela und Thomas aus Deutschland. Wir kennen sie seit Spanien und sie  ticken auch so ähnlich wie wir.

Für den heutigen Samstag, 19. Sept. haben wir uns verabredet. Ein paar Tage möchten wir gemeinsam verbringen, was und wo, das wird sich ergeben.

Den Plan, auf die Villacher Alpenstraße zu fahren schmeissen wir vorläufig. Da tummeln sich lt. Medien noch die

GTI- Fans. So wird es nun der Weissensee. Am Camping Knaller nisten wir uns ein. 

Am 2. Tag geht es mit der Weissensee Bergbahn auf die Naggler Alm.  Gleich ein paar Schritte ober unserem Campingplatz ist die Talstation. Willi und ich fahren mit der Vierer Sesselbahn auch wieder zurück ins Tal, Daniela und Thomas sind sportlicher und nützen beim Abstieg einige Abzweigungen in den Wald zum Schwammerlsuchen. Und siehe da: sie bringen auch einiges an Beute mit!

Montag ist es  so weit: wir können nun ohne GTI - Fans auf die Villacher Alpenstraße! Nur Gummi- Gummi- Spuren haben sie uns hinterlassen!

Auf den verschiedenen Parkplätzen hat man schöne Aussichten auf die Umgebung. Wir machen Halt am Villach- Aussichtsplatz. Ganz oben angekommen hat der Nebel Einzug gehalten, es ist ungemütlich kalt. Schnell kehren wir um. Weiter talwärts, wo plötzlich wieder die Sonne hervorkommt, machen wir uns auf Schwammerlsuche. Zusammen mit den gestrigen Pilzen koche ich  Schwammerlsoße mit Semmelknödeln. Am Parklatz wird das Bankerl gedeckt und gemeinsam haben wir ein tolles Nachmittagsessen.

Die vielen Parasole gibt es erst nächsten Tag.

Thomas findet zum Übernachten einen Stellplatz nahe dem Ossiachersee. Am nächsten Tag zeigen wir den beiden Velden mit dem  berühmten Schlosshotel am Wörthersee. Vage erinnern sie sich an den Film mit Roy Black und Uschi Glas. 

Eine Nebengeschichte:

Unser ursprüngliches Vorhaben war, vom 25. bis 27. Sept. beim Wohnmobiltreffen in Kötschach Mauthen teilzunehmen. Die Wettervorhersage ist nicht einladend, unser Treffen wäre für draußen zu kalt und regnerisch, wegen der Corona möchte ich aber nicht  mit so vielen drinnen zusammensitzen. Ich sage ab.

So hält uns nichts mehr, weiterhin in Kärnten zu bleiben.

 

Wir erzählen unseren neuen Freunden von der Südsteiermark, von den Weingärten in den steilen Hängen und der wunderschönen Landschaft. Wir möchten gerne über die Soboth zur Südsteirischen Weinstraße fahren. Und weil wir so geschwärmt haben, und weil die beiden diese Gegend noch nicht kennen, möchten sie mit.  Wir freuen uns über ihre Entscheidung und los geht es.....

 

Vorerst übernachten wir noch am Stellplatz in Ferlach (haben in Klagenfurt nichts gefunden), dann geht es über die Soboth ins südsteirische Weinland.

Auf der Glanzer Weinstraße beim Legat finden wir ein schönes Platzerl für unsere Wohnmobile. Hier genießen wir gemeinsam zwei schöne Tage mit guter Jause in der Buschenschank, Spaziergängen mit Einkehrschwung beim Kastanienbrater und Schilchersturm.

                                                                                               Welch ein Leben!

Für die beiden heißt es nun zurück nach Hause,

wir ziehen ein kleines Stück weiter. Vorerst zum Versorgen unseres Mobils zum Teichstüberl, dann für eine Nacht mit super Ripperlessen nach Ratschendorf.

Inzwischen ist es Ende Sept., wir schreiben Montag den 28. und wir sind im Einkaufszentrum von Leibnitz. 

Bichler Fred ruft an: "Wo seid Ihr? Wir stehen bei den Kamelen in Ratschendorf und ihr seid nicht da!"

So ein Pech, gerade fuhren wir weg. Wir verabreden uns beim Teichstüberl. Am nächsten Tag wechseln wir den Stellplatz und kommen zum Legat an der Glanzer Weinstraße zurück. Wir finden wieder genug Platz bei ihm, so werden wir auch einige Tage bleiben.

Roller auspacken und nun geht es ab. Einmal geht es nach Stainz, über Kitzeck nach Hause. Das Geschehen in Gamlitz schauen wir uns an, auch zur gläsernen Weintraube machen wir einen Abstecher. Einmal geht es kurz über die Grenze zu Slowenien zur Kirche zum Hl. Geist am Österberg.

Zum Legat kommen auch uns schon bekannte Wohnmobilfahrer, es ist recht unterhaltsam.

 

Samstag geht es nach Stainz, wo Fred schon den Parkplatz für Wohnmobile kennt. 

Stainz ist eine schöne Stadt mit einem schönen Ortskern, guten Cafes und einer Stiftsanlage am Hügel.

 

Den Sonntag verbringen wir nun wieder alleingelassen beim Teichstüberl

(das 3. x !) zum Backhendlessen und Entsorgen.

Nach den vielen Buschenschanken mit Brettljause, Sturm und Mischung ist etwas Kultur angesagt. Wir fahren in die Stadt Graz.

Willi hat jahrelang in der Messehalle bei den Modeveranstaltungen zu tun gehabt, die Stadt kennen wir aber nicht. So fahren wir am Montag, den 5. Oktober zum Reisemobil -Stellplatz Graz. Er liegt nahe Seiersberg, die Innenstadt ist mit einer Buslinie gut zu erreichen. Am Nachmittag angekommen fahren wir sofort los.

Wir kommen am Johaniniplatz an und flanieren entlang der Herrengasse bis zum Grazer Hauptplatz. Sie ist gesäumt von vielen Prunkbauten, schönen Geschäften,  Innenhöfen und Akarden. Der Hauptplatz ist gekrönt vom Grazer Rathaus und dem Erzherzog Johann Brunnen. 

Uns bleibt noch Zeit zur Mur zu gehen. Über die Brücke hat man eine gute Sicht auf den Schlossberg und dem Uhrturm. Gleich über dem Fluss kommen wir zum modernen Kunsthaus, zurück geht es über die berühmte Murinsel.

Am nächsten Tag fahren wir gleich am Morgen in die Stadt. Heute möchten wir auf den Schlossberg. Wir peilen den Weg "von hinten", der Rückseite an. Erst kommen wir entlang vom Stadtpark an der Oper vorbei. Später gehen wir durch das Burgtor, kommen zum Grazer Dom und zum Karmeliterplatz. Von dort geht ein wenig steiler Weg zum Schlossberg und zum Wahrzeichen Graz, dem Uhrturm. Zurück nehmen wir die vielen Stufen der Treppe in die Altstadt. Eine kurze Rast, so beenden wir unsere Stadtbesichtigung.

Es geht weiter, langsam geht unsere Herbstreise dem Ende zu. Wir haben vorerst noch im Burgenland zu tun. Großteils über die Bundesstraße fahren wir über Oberwart, Bernstein zu einem Stellplatz. Auf der Suche dahin kommen wir im Örtchen Mariasdorf vorbei. Hier gibt es doch unsere frühere Jeansfirma! - Und schon haben wir sie gefunden! Und Willi hat endlich seine überaus beliebte Jeansmarke bekommen, so eine Freude!

Bald danach in Krumbach Markt bleiben wir am dortigen Stellplatz. 

Am nächsten Vormittag können wir uns endlich die bestellte Bodenplatte bei der Firma Carthago abholen, dann starten wir ins Burgenland. In Rust ist tote Hose, in Purbach finden wir zumindest eine offene Buschenschank in der Kellergasse, bis zum späten Abend sind wir am Purbacher Kanal.

Tom`s Campingwelt ist unsere letzte Station, am Donnerstag, den 8. Okt. haben wir Termin. Alles klappt, unser Mohnmobilfenster ist dicht, wir können am Nachmittag noch weiter. Podersdorf, der Stellplatz bei Slohodil und ein Spaziergang zum leeren Badestrand sind die letzte Station unserer Herbstreise.

 

Es ist Freitag, der 9. Oktober.

Wir fahren heim.